Mittwoch, 14. Mai 2014

Inka Trail und Machupicchu

Untertitel: Lost in Translation - StRo, 10 Franzosen und 3 Brasilianer auf dem Weg nach Machupicchu

Vor Kurzem hieß es zam packen und auf geht's auf den Inka Trail von km 82 bis nach Machupicchu. 
Der Inka Trail verbindet Cusco, was die Hauptstadt des Inkareichs war, mit Machupicchu, einer Inkastadt, wo wohlhabende und intelligente Quechuas (die indigene Bevölkerung Perus) wohnten und Pflanzen kreuzten, Textilien und Keramik herstellten uvm. Der gesamte Weg hat ca. 130 km, wir starten aber von km 82, also genau 43 km Wanderstrecke. Ein Träger\Porter schaffte die Strecke in 3:37 Stunden und wir brauchen 4 Tage.
Die Tour darf man allerdings nur in einer Gruppe machen, von daher hier unser zweiter Versuch in einer Gruppe zu reisen.
Der Inka Trail ist der populärste Weg nach Machupicchu, deshalb wurde die Anzahl der Wanderer auf 500 inkl. Personal beschränkt. Ja Personal, hier reist man mit Trägern, die das Essen, die Zelte,.... tragen. Muss so, Peru generiert so angeblich 7000 Arbeitsplätze. (Man könnte ja auch einfach Hütten bauen...)

Hier die fleißige Trägerschaft am einpacken.
Gesamt 14 Träger, 2 Führer und 15 Touris wie wir zählten zur "Familia".

Hier die Gruppe am Start des Trails.
10 Franzosen um die 60-73, 3 Flachlandbrasilianer und wir zwei.
Das kann heiter werden. ;-)


Gut gelaunt und frisch....

...ging's durch die Täler. 
Der erste Tag waren auch nur 6 Stunden Wanderzeit.

Als wir am Ziel ankamen, waren auch schon alle Zelte inkl. Küchen- und Speisezelt aufgestellt und es erwartete uns vor dem 3-Gang-Abendessen noch eine Tea Time mit Popcorn und Keksen. Verhungern musste hier niemand.
Die Träger müssen also mit ihren 25 kg Rucksäcken entsprechend schnell sein. Das sind die wahren Helden des Trecks - oftmals in Sandalen.



Unser Heim die 4 Tage.

Die, die nicht in einen persönlichen Träger investieren wollten, mussten natürlich ihren Kram (Kleidung, Schlafsack, Isomatte,...) selbst tragen (Steffi: Ich hatte also meinen persönlichen Porter. Danke!)
So ging's die Tage über Stock und Stein.

Am zweiten Tag hieß es 2 Gipfel erlaufen und gesamt 10 Stunden wandern.
Das heißt 6h steil bergauf und 4h steil bergab. Die Knie freuten sich.
Hier die letzten Meter hinauf zum "Dead Woman's Pass" auf über 4000m in der rush hour.

Oben angekommen, standen wir erstmal in der Wolke, die sich auf der anderen Seite des Berges hinaufzog.


Aber erstmal hieß es freuen, dass wir so gut hinauf gekommen sind.
Aber nach 40 Minuten auf die brasilianischen Schlusslichter warten, wurde es doch a weng kalt dort oben...

Nach dem Abstieg vom ersten Pass war erstmal die Mittagspause angesagt. Danach ging es wieder in die Höhe, vorbei an Ruinen, welche durch die Wolken noch mystischer erschienen.

Dazu kam dann kurz vor dem zweiten Zeltplatz noch der Sonnenuntergang.
Nachdem es in der zweiten Nacht geregnet hatte, waren wir froh, dass es nach dem Frühstück aufhörte. So ging es relativ trocken durch den Nebelwald, der sich in den Wolken befindet und sich durch eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie einer um so tiefer wir kamen immer tropischeren Vegetation auszeichnet.
Dazu kam, dass alle Bäume, Steine,.... völlig bemost sind. Einfach schön.

Neben dem staunen ging's aber natürlich immer wieder bergauf und bergab.

Und hin und wieder trifft man auch auf zottelige Wegelagerer ,die das Gewächs um Inkaruinen freundlicherweise kurz halten.
So spart man sich hier zumindest den Gärtner ;-)

Diese Ruine lag 5 Minuten neben unserem Zeltplatz der dritten Nacht.
Schön, so etwas auch mal ohne andere Menschen bewundern zu können. (Der Rest unserer Gruppe lag wohl zwischen Teatime und Abendessen im Koma :-))

Viele der Inkaruinen sieht man nur am Wegrand des Inka Trails. Die meisten wurden durch die Spanier um 1530 fast völlig zerstört. Als sie 1911-1914 von einem Amerikaner wieder entdeckt wurden, hat man sie nach und nach wieder aufgebaut. Schon Wahnsinn, was die Spanier diesem Land bzw. Kontinent angetan haben. So überlebten z.B. nur 2 von 18-20 Millionen Quechuas und es wurde einfach alles zerstört. Außer Machupicchu. Die Stadt haben sie nämlich gut versteckt und die Spanier haben die Stadt nicht gefunden. Sie war über die Jahre völlig verwuchert und wurde erst 1911 entdeckt. Jetzt gehört sie zu den Weltwundern. :-)

Am vierten Tag hieß es früh aufstehen.
Um 3 Uhr wurde geweckt damit man spätestens um 4 Uhr am Checkpoint des Trails ist, der allerdings erst um 5:30 Uhr aufmacht. Und alles damit man vor den anderen Gruppen in der Schlange steht und zwar....
um als erstes am Sonnentor zu sein, welches uns den ersten Blick auf Machupicchu gewährte.
Das war vllt. ein Wettrennen, vor allem gegen Leute die eigene Träger und damit weniger Gepäck hatten.

Ro war trotzdem Erster! :-)

Auf dem weiteren Weg hinunter nach Machupicchu kamen uns dann auch schon die ersten Ottonormaltouristen in Flipflops entgegen, die mit dem Bus von Aguas Caliente hinauf gebracht wurden, so wie die meisten der täglich bis zu 3000 Besucher.
So ist es fast unmöglich Bilder zu machen auf denen sonst niemand zu sehen ist.
Wir freuten uns trotzdem das Ziel erreicht zu haben.

Und wenn man einen günstigen Winkel erwischt, sieht man auch kaum Menschen ;-)
Die Cashmachine Perus ist schon beeindruckend und so verbrachten wir dort den Vormittag.

Nach einigen Stunden in Aguas Caliente fuhren wir dann per Zug und Collectivo (Sammeltaxi) wieder zurück nach Cusco, wo wir gegen 1 Uhr nachts nach einem 22 Stunden Tag endlich ins Bett fielen.

Heute standen dann alle Zeichen auf ausruhen.

Morgen geht die Reise weiter nach Ica, wo uns ein paar tausend Meter tiefer eine Lagune und Wüste erwarten. Aber was noch wichtiger ist: sommerliche Temperaturen.

Aber dazu bald mehr.
Hasta luego StRo

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