Dienstag, 22. Juli 2014

Konichiwa TOKIO

Hallo Ihr Lieben,

heute melde ich mich tatsächlich aus Tokio. Hmm, wer hätte gedacht, dass ich mal ganz alleine durch diese riesige Stadt laufe?! Ich sicher nicht. ;-)

Nach ca. 11 Stunden Flug bin ich gut in meinem Hostel angekommen und habe meine kleine Gefängniszelle bezogen. Das Zimmer besteht aus einem Bett und einem ca. 50 cm breiten Gang. Aber einen TV gibt es - leider nur chinesische Programme.

Am Freitag bin ich dann seit langem ohne Wecker aufgestanden. Aber durch die Zeitverschiebung konnte ich eigentlich eh nicht ausschlafen.

Mittags ging dann das Abenteuer Tokio los. 
Erstmal bin ich mit der Yamanote Ringlinie einmal im Kreis gefahren um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Das erste Sushi hatte ich bis dahin natürlich schon verspeist.

Erstes wirkliches Highlight war das Rathaus, das das größte der Welt ist. Ja, wenn man dann davor steht, glaubt man das auch.

Die Türme sind 243 m hoch und können kostenfrei bestiegen werden. Von hier oben hat man einen super Blick über die Stadt. Leider ist es schon seit Tagen sehr wolkig und diesig und man kann nicht wirklich weit schauen.

Das ist der Tokyo Skytree. Die Spitze habe ich nur sehr selten klar gesehen.
 
Weiter ging es zum Meiji-Schrein, einer Tempelanlage. Es gibt 2 Hauptgebäude - das ist eins davon: 
 
und 2 riesige Bäume. Unter einem findet man die berühmten Wunschtafeln. Man schreibt seinen Wunsch auf eine Holztafel, hängt sie auf und hofft... 
 
Ansonsten fand ich diese Hauptattraktion Tokios (jedenfalls eine davon) eher unspektakulär.
 
Viel spannender war das Viertel selbst: Harajuku, wo die verrückte Jugend lebt. Hat mich etwas an Camden Town in London erinnert.

Auf dem Weg lag noch die Hashiko-Statue und dann war mein erster Tag in Tokio schon vorbei. Ich habe mich verfahren und verlaufen aber letztendlich wieder zurück gefunden.
 
 
Tag 2 führte mich in den Ueno Park, wo gerade der Lotus blüht (“Lotusblume hab ich Dich genannt...."). 
 
Außerdem gibt es den Benton-do Tempel.
 
 
Mittags habe ich dann an einer kostenfreien Stadtführung teilgenommen. Das wirklich witzige daran waren allerdings die Führer. Insgesamt 4 Japaner wollten 9 Touristen den Kaiserpalast und die anliegenden Gärten vorstellen. Keiner hatte nen Plan, alle wollten mitreden und Volontäre sein. So kennt man Japaner - bissl verpeilt. ;-)
 
Den Kaiserpalast selbst kann man nicht anschauen, nur den Garten und die Wachtürme.
 
 
Das bin ich.... 
 
Zusammen mit 2 weiteren Touris (so ne Stadtführung ist wirklich super um Leute kennenzulernen) ging es dann weiter auf Stadterkundung.
 
Wir waren unter anderem in Shibuya, wo alles blinkt, grell und laut ist. 
 
Außerdem gibt es dort die berühmteste Straßenkreuzung der Welt (kam u.a. in dem Film Matrix vor), denn hier laufen bei jeder Ampelschaltung hunderte Menschen über die Straße. Von oben einfach nur der Wahnsinn anzuschauen! 
 
 
Tag 3 brachte mich nach Odaiba, einer künstlich angelegten Insel (angeblich Müll), wo allerlei für's Entertainment geboten wird.
 
Ich bin Riesenrad gefahren - 150 m hoch und zum Zeitpunkt der Eröffnung das höchste der Welt - natürlich!
 
Hier gab es wieder Tokio von oben: 
 
 
Was ist am nun folgenden Bild wohl falsch? Warum sind die Golden Gate Bridge und die Freiheitsstatue auf einem Bild!? Ich dachte eigentlich, dass nur die Chinesen kopieren aber die Japaner wohl auch.
 
Im Hintergrund seht Ihr die Rainbow Bridge, die, wie man unschwer sieht, an die Golden Gate Bridge erinnert. Und hier habe ich schon zum zweiten Mal in diesem Urlaub die Freiheitsstatue gesehen, wo sie eigentlich nicht hin gehört (in Las Vegas gab es auch schon eine).
 
Und, wie manche immer wieder vergessen, Tokio liegt am Meer und es gibt Strand. Ich musste meine Füße in den Sand stecken und natürlich habe ich auch eine Muschel im Gepäck.

 
An Tag 4 machte ich einen Tagesausflug - bissl Abstand von Tokio.
 
Mit dem Zug ging es nach Kamakura, wo mich insgesamt 5 Tempel und Schreine erwarteten - puh!
 
Der erste war der Engaku-ji. Hier einer der Pavillons:
 
Es folgte der Kencho-ji:
 
Das ist der Buddah in der Haupthalle
 
Und schließlich noch der Hase-dera. Hier gibt es eine 9 m hohe Kannon-Statue (eine Gottheit), die man allerdings nicht fotografieren darf.
 
Von oben hat man einen guten Blick auf den an diesem Tag viel bevölkerten Strand.  
 
Ist doch süß, oder?
 
Letzter offizieller Tagesordnungspunkt war der Koutoku-in, wo sich die Hauptattraktion der Stadt Kamakura befindet, der Große Buddha (über 13 m hoch).
 
 Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass ich am Ende des Tages nicht mehr wusste, wo ich bin und was ich heute tatsächlich gesehen habe.
 
Abwechslung gab es auf Enoshima ("eine Insel für Verliebte", schreibt mein Reiseführer). Na ja, verliebt bin ich ja, nur halt ohne den Liebsten unterwegs. ;-)
 
Auf der Insel gab es einen Leuchtturm, vom dem man den schönsten Sonnenuntergang mit Blick auf den Mount Fuji haben kann. An diesem Tag waren zu viele Wolken und ich sah weder die Sonne, noch den Berg. Schön war es aber trotzdem.
 
 Voll der cool beleuchtete Leuchttum. An sich schon ein Erlebnis dort oben zu stehen bzw. wieder runter zu laufen über die Wendeltreppe.
 
Gegrillt wurde frischer Fisch und auch sonst wurde mit verschiedensten Souvenier- und Essensstandln nicht gegeizt.
 
Apropos frischer Fisch: den gab es dann an Tag 4, also heute, früh morgens auf dem wohl größten Fischmarkt überhaupt.
 
Die werden sicher heute Abend auf Enoshima gegrillt.
 
Das war ein echtes Gewusel hier und man hatte ständig das Gefühl im Weg rum zu stehen. Hier wird halt hart gearbeitet.
 
Und eigentlich ist es auch bissl widerlich aber trotzdem sehr faszinierend.  
 
Und nen echt brutales Business (siehe Nagel im Kopf).
 
Ruhe und Entspannung bot anschließend der Zojo-Tempel. Irgendwie sehen sie doch alle anders aus. Hier war alles vergoldet - wirklich schick.
 
Sehr bewegend sind die Jizo-Figuren, die dort zu Hunderten stehen. Das sind Steinfiguren, die für totgeborene, abgetriebene oder früh verstorbene Babys geopfert werden.
 
Und wenn sie paar Jahre stehen, setzen die kleinen Mützchen Moos an...
 
So, genug Trauriges!
 

Wer jetzt denkt, der Eifelturm wurde neu gestrichen, der irrt.
Hier ist noch ein Beispiel japanischer Kopierkunst - nur größer und leichter, der Tokyo Tower.
 
Auf den hat man eine super Aussicht von der Aussichtsplattform der World Trade Center Gebäudes, wo in meinen Nachmittag verbrachte.

Sooo schön :-)
 
Echt chillig dort oben.
 
 
Das waren jetzt erstmal alle bisher erkundeten Sehenswürdigkeiten in und um Tokio. 2 Tage habe ich noch.
 
Aber fast noch interessanter sind die Menschen hier, ihre Gewohnheiten usw. Es ist einfach eine völlig andere Kultur.
 
Das Essen z.B. wird gern auf Fotos gezeigt oder aber in plastischer Form im Fenster ausgestellt. Mmmm, wer bekommt jetzt Appetit?
 
Ganz beliebt sind verschiedenen gefüllte Crepes - kann man sich auch im Schaufenster aussuchen.
 
Das ist ein eher schickes Essen (war sehr lecker)....
 
...und das eins aus dem Supermarkt. Es gibt hier Reistaler mit z.B. Kavier. Ein super Snack für Zwischendurch. Die Kalorien habe ich dann über die Schoki wieder ausgeglichen.
 
Zum Thema Essen gehören natürlich auch die Toiletten und das ist wirklich beeindruckend. Es gibt nämlich min. 5 verschiedene Toiletten. Außen mit einem kleinen Schild markiert:
 
Die japanische Variante:
 
Die westliche Variante mit High Tech:
 
Die westliche Variante mit High Tech und Kindersitz:
 
Die westliche Variante ohne High Tech aber mit Wickeltisch: 
 
Ein ganz normales Klo :-)
 
Und super fancy: mit diesem Gerät simuliert man ein Spülgeräusch. So hören die anderen nicht, was man da gerade genau im Klo tut.
 
Und es gibt soooo tolle japanische Erfindungen....
 
Eher skurill: Flip Flops in Fischform.
 
Passend dazu: Socken für Flip Flops (zum traditionellen Kimono trägt man nämlich offiziell Flipis und Socken).
 
Suuuuuuper praktisch: ein Ständer für Selfies. Ist das nicht cool!?!?
 
 

Zu den Japanern an sich habe ich folgende Beobachtungen gemacht:
 
Der normale Japaner (Mann) trägt eine schwarze Hose, ein weißes Hemd (das gibt es auch im kleinster Supermarkt), keine Krawatte oder Sakko. Statussymbole sind Uhren, Gürtel und die Aktentasche. Wenn es regnet, haben sie sogar noch den gleichen Regenschirm.
 
Japanerinnen sind super schick, gepflegt, kleiden sich wirklich toll (sehr individuell und modisch) - sind einfach von Kopf bis zu den Socken durchgestylt.
 
Und sie schlafen immer und überall. In der U-Bahn kann ich das ja verstehen aber dieser Familienvater hat hier einfach mal nen Nickerchen gemacht.

So, das ist jetzt echt nen langer Eintrag geworden aber es gibt einfach so viel zu entdecken hier. 

Morgen geht's weiter. Ich melde mich mit Neuigkeiten.
St
 
Ach so, das Allein-Reisen war zunächst ungewohnt aber inzwischen kann ich mich auch zum Essen in ein Restaurant setzen. Ansonsten ist es anstrengender, denn man muss alle Entscheidungen selbst treffen, selbst schauen und kann niemandem nachlaufen. Am Ende des Tages bin ich echt platt, was aber auch an der Stadt und dem ständigen Herumlaufen liegen könnte. Es geht mir jedenfalls gut. Übrigens, immer noch. :-)) 

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